Was ist ein Dark Start?
Beim sogenannten „Dark Start“ lässt Du Dein Becken ohne Licht, Pflanzen und CO2 einlaufen. Nur der Bodengrund (Soil) und das Hardscape sind bereits im Aquarium. Die Methode eignet sich besonders gut für Aquascape Layouts mit Holz, Wurzeln und/oder Steinen als Dekoration. Im Vergleich zu einem von Anfang an bepflanzten Aquarium ist der Aufwand tatsächlich wesentlich geringer.
Ein Aquascape* starten – welche Möglichkeiten gibt es?
Aqua Soil kann anfangs viele Nährstoffe abgeben. Das könnte im Aquarium schnell zu einem starken Algenwuchs führen. Dieses Problem umgehst Du beim Dark Start, denn – wie alle Pflanzen – brauchen auch Algen Licht um zu wachsen. Durch regelmäßige Wasserwechsel in der Einfahr-Phase reduzierst Du die Nährstoffwerte, bis sie ein Normalmaß erreicht haben. Falls Du Soil noch nicht verwendet hast und Dich fragst: „Was ist Aquarium Soil?“ habe ich hier eine kurze Einführung für Dich.
*Du fragst Dich „Was ist eigentlich Aquascaping?“ Hier erkläre ich es Dir.
Im Gegensatz zu einem Dark Start würdest Du Dein Aquarium bei einem „normalen Start“ von Anfang an komplett mit Wasser und Pflanzen bestücken. Der Vorteil bei dieser Methode ist, dass sich die Vegetation gleich an die subemerse (Unterwasser) Umgebung gewöhnen kann.
Eine weitere beliebte Methode ist der sogenannte Dry Start. Hier bestückst Du Dein Becken von Anfang an, lässt aber das Wasser weg. So können Deine Pflanzen schon einmal Wurzeln bilden und wachsen schneller in die Breite.
Ablauf eines Dark Starts:
Die einzelnen Schritte des Dark Starts sind sehr übersichtlich:
- Bodengrund einrichten
- Hardscape (Wurzeln und Steine) einrichten
- Filter- und Heiztechnik anschließen
- Becken befüllen
- Aquarium in Betrieb nehmen
- Wöchentlicher Wasserwechsel
Beim Dark Start richtest Du das Aquarium erst einmal fertig ein. Du startest mit dem Bodengrund. Nähere Infos zum Aquascaping Bodengrundaufbau findest Du hier. Es folgt die Hardscape mit Wurzeln und Steinen. Bepflanzung und tierischer Besatz werden zu dieser Zeit noch nicht eingesetzt. Jetzt musst Du nur noch die nötige Filter- und Heiztechnik anschließen und das Becken befüllen um das Aquarium in Betrieb zu nehmen. In dieser Startphase wird es weder beleuchtet, noch gedüngt oder mit CO2 versorgt. Zusätzlich würde ich noch einen wöchentlichen Wasserwechsel empfehlen. Durch die Wasserwechsel reduzierst Du die Nährstoffwerte, die anfangs durch den oft stark gedüngten Soil ansteigen. Nach etwa vier Wochen hat sich alles auf einem normalen Niveau eingependelt und Du kannst Dein Aquarium bepflanzen und komplett in Betrieb nehmen.
Das Einpflanzen bei einem Dark Start
Vor dem Bepflanzen des Aquariums machst Du Dir am besten einen Pflanzplan. So geht das Einsetzen schnell und reibungslos und Du musst später keine Pflanzen mehr versetzen. Gieße Wasser ein – ohne dabei zu viel Bodengrund aufzuwühlen. Starte dann im Vordergrund des Beckens und arbeite Dich bei der Bepflanzung nach hinten weiter. Bereite dafür die Pflanzen wie beschrieben vor (Schaumstoff, Steinwolle und ähnliches so gut es geht entfernen, Wurzeln kürzen, etc.).
Die ersten Bewohner eines Dark Starts
Der Dark Start fördert die Ansammlung von sessilen Bakterien, die den Stickstoffkreislauf unterstützen. Die Einfahrphase kann im Vergleich zu einem konventionellen Start entsprechend verkürzt werden. Sobald die Messwerte passen, kannst Du auch mit dem tierischen Besatz loslegen. Am besten Du startest nach etwa zwei bis drei Wochen mit Schnecken und Garnelen und setzt später erst Zierfische ins Aquarium.
Dark Start: Vor- und Nachteile:
Dark Start Vorteile: | Dark Start Nachteile: |
– Pflegemaßnahmen in dieser Zeit halten sich sehr in Grenzen | – Aquarium vier Wochen lang wenig ansehnlich 😊 |
Weniger Algenbildung nach Dark Start | |
– Spart Wasser und Zeit | |
– Gefahr von „matschigen“ Wasserpflanzen durch Übersäuerung durch Soil viel geringer |
Fazit
Der Dark Start ist eine gute und einfache Methode, wenn Du keine Zeit hast, Dich bei einem normalen Start um das Aquarium/Aquascape zu kümmern. Falls Du es aber nicht so eilig hast, würde ich Dir raten normal zu starten. Du kannst die Nährstoffe (bei einem normalen Start ist der Gehalt an Dünger sehr hoch) gut mit regelmäßigen Wasserwechseln ausspülen und gleichzeitig können Deine Pflanzen aus dem Vollen schöpfen.
PS.: Einige Quellen weisen darauf hin, dass sich bei konventionellen Starts auf Wurzeln und Holz ein Bakterienfilm bilden kann, der schlecht für Wasserpflanzen sein kann. Lass Dich aber nicht verunsichern: Das ist überhaupt nicht schlimm, sondern einfach das natürlichste der Welt 😉